Lanzarote – Vulkaninsel mit schwarzen Stränden und Mondlandschaften

04.11.2023 - 11.11.2023



Strände, Meer, viele Vulkane und etwas Kunst... oder ein Besuch auf dem Mars

 

Nach über einem Jahr ohne Auszeit ist es mal wieder soweit und wir starten in einen Kurzurlaub. Durch unseren Umzug zurück nach good old Germany gingen unsere Finanzen sowie die freie Zeit für die Renovierung unserer neuen Unterkunft drauf. Deshalb müssen wir uns auf nur eine Woche beschränken.

 

Ja, wir haben dem Elsass nach über 20 Jahren Au Revoir gesagt und leben seit 6 Wochen wieder unserer Ursprungsheimat der guten alten Pfalz. Natürlich sind die Renovierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen und das Stehgerümpel befindet sich teilweise noch in den Umzugskartons, aber wir müssen jetzt einfach mal weg. Es wurde auch keine lange Urlaubsrecherche betrieben (gaaaanz untypisch), sondern eine Google-Werbung für Ferienvillen für „gut“ befunden – und sofort (bei einem Glas Wein auf der Terrasse) gebucht. Den passenden Flug, sowie den Mietwagen, haben wir über unsere bekannten Reise Apps auch schnell gefunden. Nun werden wir uns von der Insel mit seinen Vulkane, Lavafelder und bizarr geformten Felsen sowie den unverwechselbaren Farben einfach mal überraschen lassen .

 

Und ein weiterer positiver Nebeneffekt:

Vulkanasche ist perfekt für den Anbau von Wein. Da wir noch nie in den Genuss gekommen sind, Wein aus Lanzarote zu probieren, ist dies wirklich ein sehr schöner Nebeneffekt dieser Insel. Sicher werden wir gleich in den ersten beiden Tagen eine Dodega (Weinkeller) aufsuchen. Dazu bekommt ihr mit Sicherheit einen ausführlichen Bericht zu lesen nachdem wir unseren Villa-Kühlschrank mit dem WEIN befüllt haben 😊

 

Lage: Inselgruppe der kanarischen Inseln, Atlantischer Ozean.

Die Kanaren gehören zum Hoheitsgebiet Spaniens, genießen aber einen Sonderstatus als autonome Region mit eigenem Parlament und eigenem Präsidenten.

 

Hauptstadt: Arrecife

Fläche: 845,9 m²

Insel Höchstlänge: 60 km

Insel Höchstbreite: 34 km

Einwohner: 150.998

Amtssprache: Neugriechisch

Zeitzone: - 1 Std 


  

04.11.2023 – 11.11.2023 

Kamezi Boutique Villas

Die Kamezi Villas befinden sich in der Nähe von Playa Blanca im Süden von Lanzarote, direkt gegenüber von Fuerteventura, und durch einen Meeresarm getrennt, der der Estrecho de la Bocaina heißt. Es liegt so nah, dass man an ganz klaren Tagen die Nachbarinsel deutlich sehen kann.

 

Das Kamezí Boutique Hotel Villas genießt eine ideale Lage direkt am Meer im Süden von Lanzarote. Jede Villa verfügt über einen eigenen beheizten Pool, einen Garten und einen kostenlosen Parkplatz. WLAN ist in allen Villen kostenlos verfügbar. Eine Küche mit einem Geschirrspüler und einer Waschmaschine ist ebenfalls vorhanden. Das Badezimmer ist mit einer Hydromassage-Dusche oder einer Whirlpool-Badewanne ausgestattet. Zu den Einrichtungen der Unterkunft gehören ein Restaurant, eine 24-Stunden-Rezeption, ein Fitnessraum sowie ein Spa und Wellnesscenter. 

 

Anzahl der Villen: 42

 

 


 

04.11.2023

Anflug auf Lanzarote

 

Mit großer Vorfreude stiegen wir kurz vor 12 Uhr in die Eurowings Maschine auf dem Stuttgarter Flughafen ein. Im Voraus hatten wir schon die Sitze gebucht und hatten eine 3er Reihe für uns alleine (die Vorteile der Premium Economy-Class). Der Start mit kleiner Verspätung um 12.35 Uhr und schon knappe 4 Stunden später (also einen Katzensprung) landeten wir auf dem Flughafen Cesar Manrique in Arrecife. Der Flug war angenehm, der Ozean glitzerte friedlich unter uns, und nach einiger Zeit sahen wir die ersten Konturen der Kanarischen Inseln. Die Landung war fast ruckelfrei, obwohl die Landebahn relativ kurz ist, nämlich nur 2.400 m. (Zum Vergleich Frankfurts Landebahn hat 4.000 m). Nun sind wir auf Lanzarote Boden, wir spüren die warme Luft und der Urlaub kann beginnen. So gingen weiter zur Autovermietung um unseren roten Mazda Flitzer in Empfang zu nehmen. 

 

Unser erster Eindruck von Lanzarote scheint sich zu bestätigen. Es ist karg, trocken und irgendwie ruhig auf der Insel. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass wir in der Nebensaison auf der Insel sind? Hier gibt es keine Bettenburgen mit Riesenhotels wie man es von anderen Inseln kennt. Im Gegenteil. Vieles ist so schön weiß gestrichen und gepflegt, Das finden wir sehr entspannt. So sind unsere ersten Lanzarote Erfahren sehr positiv – und so soll es auch bleiben. Da es sonst keine nennenswerten Vorkommnisse am heutigen Tag gibt, bekommt ihr nun die Insel etwas erklärt. 😉

 

Die Insel liegt im Atlantik und wurde vor gerade mal 300 Jahren durch Vulkanausbrücke erschüttert, seitdem hat sich das Landschaftsbild kaum verändert. Lanzarote ist die am nördlich gelegenste Insel und liegt nur 125 Kilometer von Marokko entfernt und 140 Kilometer von dem afrikanischen Festland. Zum Mutterland Spanien sind es fast 1.000 Kilometer. Lanzarote ist eine der insgesamt 7 kanarischen Inseln und hat insgesamt 26 Kilometer Sand – sowie Kiesstrand. Mit 845,9 Quadratkilometer ist es die viertgrößte Insel der Kanaren. Zwei Gebirgszüge findet man auf der Insel, einmal das Famara Massiv im Norden und der Los Ajaches Berg im Süden. Eine Sandwüste namens El Jable und die Feuerberge, sowie die berühmten Vulkankrater, bilden den Timanfaya Nationalpark. (Hierzu liefern wir die Beschreibung, sowie Fotos am Ausflugstag). Der Großteil der Insulaner lebt in der Hauptstadt Arrecife. Der Rest verteilt sich auf die Insel, was zu einer spärlichen Besiedlung führt. Die Tierwelt auf Lanzarote ist recht überschaubar, die meisten Säugetiere sind durch den Menschen auf die Insel gekommen, wie zum Beispiel das Dromedar. Die Vogelwelt umfasst ca. 35 Arten. Einige Reptilien wie Eidechsen sind hier beheimatet. Trotz der Wüste gibt es keine Schlangen. Seit 1993 ist die gesamte Insel ein UNESCO Biosphärenreservat aufgrund der einzigarten Landschaft und Vegetation. 

 

So, nun lässt uns erst mal richtig ankommen, und seit mit uns gespannt was wir hier so erleben werden. Unsere Villa, namens Tom Cruise liegt direkt in erster Reihe am Meer. Der Pool hat eine angenehme Temperatur von 26 Grad, perfekt. Wird morgen ausprobiert. Nun lassen wir den Urlaubsbeginn gleich mal dekadent beginnen. Wir haben für heute Abend einen Tisch im Restaurant Kamezi Deli reserviert und ein Menü namens Gánigo ausgesucht. Dieses besteht aus 9 Gängen, welche mit einer Auswahl an Weine serviert wird. Wir werden Euch mit Fotos an dieser Gaumenfreude teilhaben lassen. 😊 Weiter Bilder von der Unterkunft gibts morgen, es war schon etwas am dämmern….



Faktencheck: Mit nur 112 mm Niederschlag ist Lanzarote die trockenste der kanarischen Inseln

 


05.11.2023

Eine Hallo aus Lanzarote 

Nachdem wir gestern am späten Abend vom „Tempel der Gastronomie“ zurück kamen, fielen wir sehr müde in unser Bett. Mit gesättigtem Gefühl und Wellenrauschen liesen wir nochmal die heutigen Eindrücke durch den Kopf gehen und schliefen gut und schnell ein. So kann ja der Urlaub nur gut werden.

Zu dem Essen gestern noch ein paar Worte, sieht man ja auf den Bildern nicht. Es war sehr gut und vor allem kreativ, also etwas was wir noch nie gegessen haben. Zum Beispiel Blätterteig mit süßer Blutwurst, entsalzter Fisch mit Bananenkrümel, Kaninchen mit Ziegenjoghurt oder auch der Tintenfisch mit Blumenkohl und Schokolade. Ja, wir ahnen es – ihr rümpft die Nase – aber es war mal was ganz anderes und unser Gaumen kam auch damit zurecht!! Doch, war wirklich ein toller Abend und ein gutes „Tribur für die Sinne“ (Stand so auf der Speisekarte) 😊

Heute stand mit kleiner Verspätung die grüne Lagune und die Felsenküste Los Hervideros (mit seinen Lavahöhlen und der bizarren Felsenküste auf dem Programm. Hervideros heißt auf Deutsch „sieden“. Diesen Anschein das das Wasser immer kocht hat der Atlantik tatsächlich. Die Gesteinsmassen, welche durch die letzten großen Vulkanausbrüche entstanden sind, bieten die beste Voraussetzung das sich die Wellen in die Felsspalten zwängen und als meterhohe Fontänen in die Luft schießen. Vielleicht könnt ihr es auf den Bildern  etwas erkennen. Da die Bedingungen gut waren liesen wir auch die Drohne aus dem Koffer. Es hat uns gut gefallen die beeindruckenden „Natur-Kontraste“ zu bestaunen. 

Im Anschluss machten wir noch einen Abstecher zum Vulkan Montana Roja (roter Berg) das ist der Hausberg von der Playa Blanca. Der erloschene Vulkan ist nicht groß, seine Höhe beläuft sich auf nur 194 m. Zum Abschluss unseres Ausflugs sind wir noch in das Restaurant Balcon de Femes eingekehrt. Erst mal vielen Dank an unseren Malermeister Uli, der schon oft auf der Insel war und uns diese Gaststätte mit der guten Landhausküche empfohlen hat. Zu erst mal waren wir überwältigt von der grandiosen Aussicht ins Tal und natürlich auch von dem sehr leckeren Essen (Vorspeise Muscheln und Hauptgericht „heiße Ziege“ sowie Rinderfilet. 

Auf dem Rückweg sind wir noch einen kleinen Supermarkt gegangen, um unser Abendvesper zu holen. In dem Laden gehts noch recht gemütlich zu, hier werden die Preise noch einzeln mit Taschenrechner eingegeben. Kein Scanner, kein Rollband. Zum Tagesausklang sind wir noch in unseren Pool gehüpft, und lassen nun den Tag hier auf unserer Terrasse ausklingen. Was morgen auf der Tagesprogramm steht wissen wir noch nicht, aber es gibt so vieles hier, deshalb lasst Euch einfach überraschen.


Faktencheck: Dicke Kartoffeln ….ganze 37 kg wog die schwerste Süßkartoffel der Welt, die 2004 auf Lanzarote geerntet wurde und damit völlig zu Recht im Guinness-Buch der Rekorde steht.


06.11.2023

Papagayo Strand, ein halbgesunkenes Schiff, bizarre Felsen und ein paar Kakteen


Heute morgen machten wir uns zuerst auf den Weg zum Papagayo Strand, der ein Teil des Naturdenkmals Los Ajaches ist. Wir fuhren einen Teil davon auf Sandpisten und durch schöne bergige Landschaft. Irgendwie kamen uns immer wieder Erinnerungen an Namibia und den Oman ins Gedächtnis, von der Landschaft her. Der Fotostop hat sich gelohnt, da dieser Strand zu einen der schönsten auf der Insel zählt. Leider konnte die Drohne hier nicht an den Start, es war einfach zu windig…


Weiter gings zu einem Schiffswrack. Eines der berühmtesten Bilder von Lanzarote ist das gestrandete Schiff namens Telamon. Das halb gesunkene griechische Frachtschiff erlitt am 31. Oktober 1981 Schiffsbruch. Das Schiff kam aus der Elfenbeinküste und wollte mit seiner Fracht mit teuren und edlen Baumstämme nach Thessaloniki. Aber in Griechenland kam es nie an. Das Schiff schlug leck als es gerade die kanarischen Inseln durchkreuzte. Der Kapitän steuerte den Hafen von Arrecife an und bat um Hilfe. Doch der Frachter füllte sich immer schneller mit Wasser. Da es keine Möglichkeit gab das Schiff zu retten wurde es verlassen. Zwischenzeitlich wurde es von Besetzern bewohnt und von Tauchern besucht. Also es wurde zu einer Touristenattraktion, ein gefährlicher Ort an dem Menschen ihr Leben riskierten um ein Foto vom Wrack zu machen. Im November 2021 (nach 40 Jahren) vergab das spanische Verteidigungsministerium sowie die Hafenbehörde den Auftrag zur Abwrackung. Der konkrete Termin für die endgültige Beseitigung steht allerdings noch nicht fest. So hatten wir Glück dieses havarierte Schiff vor die Linse zu bekommen, bevor es zu „alt Eisen“ wird. Auch  aus der Luftperspektive könnt ihr dieses Schiffsbruchspektakel bewundern.  


Nächster Stopp, die bizarren Felsen dann in Antigua rofera de Teseguite. Antigua Rofera bedeutet auf deutsch alter Fels, alter Stein. So heisst der alte Steinbruch in der Nähe von Teseguite. Hier wurde früher Picón abgebaut. Picón ist die Vulkanasche, die überall auf Lanzarote vorwiegend in der Landwirtschaft und beim Weinanbau verwendet wird. Diese Vulkanasche oder -Kies nimmt die Luftfeuchtigkeit auf und schützt somit die Erde vor dem Austrocknen. Außerdem verhindert sie auch das Wachsen ungewollter Pflanzen. Hier fühlten wir uns wie auf der Oberfläche eines fremden Planeten. Die bestehenden Formen und Farben könnten aber auch aus einem Gemälde von Dalí stammen. Jedes einzelne Steinmassiv hat seine eigene Form. Wind, Regen und Sonne sorgen dafür, dass die Gesteinsformationen ihr Erscheinungsbild immer wieder verändern. Die über Jahrtausende hinweg entstandenen kleinen Höhlen, Löcher und Tunnel liesen uns immer wieder neue Fotomotive entdecken.


Unser letztes Ausflugsziel des heutigen Tages ist der Jardín de Cactus (Kaktusgarten). Das Kakteenland ist alles andere als ein simpler Garten voller Kakteen, sondern ein Werk des Inselkünstlers Cesar Manrique, welcher die Insel sehr geprägt hat. (sehr wahrscheinlich werdet ihr diese Namen noch öfters lesen). César Manrique war ein spanischer Maler, Bildhauer und Umweltschützer, der vor allem für seine architektonischen Projekte als künstlerischer Leiter und seinen entscheidenden Einfluss auf die nachhaltige Entwicklung von Lanzarote bekannt ist. Manrique lies in der 5.000 Quadratmeter großen steinigen Landschaft Terrassen bauen und dabei wurden 4.500 Kakteen sowie Sukkulenten von 450 verschiedene Arten aus allen Kontinenten eingepflanzt. Mit viel Liebe und besonderer Präzision wurden die karge Landschaft in ein riesiges Sammelsurium von Kakteen drapiert.


Es gab auch ein kleines Restaurant im Kakusland, hier genehmigten wir uns den „Kaktusburger”. Naja, war aus der Speisekarte nicht wirklich ersichtlich was da drauf sein soll. Aber irgendwie war das ein rotes Brötchen gefüllt mit etwas Pflanzlichem. Keine Ahnung ob da das Innenleben vom Stachelgewächs drin war…!? Wir entdeckten zwischen den stacheligen Kreaturen noch ein weiteres Highlight, die Toiletten!!


Also besser gesagt, die Eingangsschilder zum stillen Örtchen werden hier zur Attraktion. Hier hat sich der spanische Künstler noch ein weiteres originelles Kunstwerk einfallen lassen.  Ihr werdet es auf den Bildern entdecken 😂 Auf dem Rückweg waren wir noch einkaufen. Da uns der Kaktusburger nicht so gesättigt hat, musste zumindest für ein deftiges Abendessen gesorgt werden. Für morgen haben wir geplant den Timanfaya Nationalpark zu besuchen. Aber das seht ihr ja morgen….!


 

Faktencheck:

Wasserkultur auf Lanzarote: Heutzutage kommt das Wasser überwiegend aus Meerwasserentsalzungsanlagen und nur noch im ländlichen Raum wird in geringen Mengen gesammeltes Regenwasser genutzt. Als Trinkwasser ist das Wasser aus dem Hahn aufgrund des leicht erhöhten Salzgehalts und wegen des recht maroden Rohrsystems der Insel eher nicht geeignet, zum Kochen schon.


07.11.2023

Timanfaya Nationapark, Salz und guter Fisch


heute Morgen machten wir uns recht früh auf den Weg zum Timanfaya Nationalpark. Als wir dort ankamen war schon soooo viel los das sich ein Stau vorm Besucherzentrum gebildet hat. Die Feuerberge in Lanzarote („Montañas del Fuego“) können nicht auf eigene Faust befahren werden, sondern nur in geführten Bustouren. Der Andrang war so groß das wir ewig auf einen vollbesetzten Bus warten mussten und vor Touri Bussen gruselt es uns sowieso. Nee Danke, wir legten den Rückwärtsgang ein und fuhren auf der Landstrasse LZ 67 entlang und fanden auch ohne Touris schöne Fotostopps.


Danach fuhren wir zum Salz, also zum Salzgewinnungsanlage namens Mirador Salina de Janubio. In dem Gebiet Janubio gibt es bereits seit 1895 Salinen. Die Salzgärten sind terrassenförmig angelegt, durch die Sonnenstrahlung verdunstet das salzhaltige Meerwasser und in den kleinen Becken kann das Salz auskristallisiert abgeschöpft werden. Im 19. Jahrhundert wurden jährlich 10.000 Tonnen des groben Salzes produziert. Heute spielt die Salzgewinnung der Saline nur noch eine untergeordnete Rolle, da Salz quasi als Abfallprodukt in den großen Meerwasserentsalzungsanlagen zur Herstellung von Trinkwasser abfällt. Inzwischen steht die Anlage unter Denkmalschutz, sie wird jedoch durch die Unterstützung der EU in geringem Umfang in Betrieb gehalten. Somit ist die Produktion mittlerweile auf 2000 Tonnen jährlich zurückgegangen. Noch heute ist das grobe Salz wegen seines besonders herzhaften Geschmacks auf Lanzarote sehr begehrt.


Da die Saline ganz in der Nähe von El Golfo lag sind wir nochmals zu dem Fischerdorf gefahren. Erstens wollten wir noch die Grüne Lagune mit der Drohne fotografieren (ging vorgestern wegen des Windes nicht) und zweitens hatten wir Hunger auf Fisch. Zu erst kam der Magen dran. Wir entschieden uns für das „Casa Rafa Restaurante de Mar“ und wurden nicht enttäuscht. Vorspeise Jakobsmuscheln und als Hauptgericht entschieden wir uns für den „Catch of the day“, das war ein ganzer Barsch. Zum Schluss gab es den Barraquito, eine kanarische Kaffeespezialität. Formvollendet türmen sich die verschiedenen Schichten aus Kondesmilch, Likör, Espresso und Milchschaum im Glas aufeinander, ohne sich zu vermischen – ein echtes kulinarischen Kunstwerk. 


So, jetzt ist Pool-Time angesagt und heute Abend kochen wir hier in der Villa ganz gemütlich ein Chilli mit Lanzarotes regionalen Produkten. 



Faktencheck: Es wird behauptet, das der Timanfaya Nationalpark ein genaues Abbild der Mondoberfläche sein soll, so dass sogar die Astronauten der Apollo Missionen Fotos dieses Gebietes studierten, bevor sie ihre Reise zum Mond antraten, um eine Vorstellung davon zu bekommen was sie dort antreffen könnten.


08.11.2023

Blinde Krebse, geniale Aussicht auf die achte kanarische Insel, eine Burg und ein Surfersparadies


Heute war ein vollgepackter Tag fangen wir mal mit Jameos del Agua an. Jameos del Agua ist das erst von Cesar Manrique geschaffene Zentrum für Kultur, Tourismus und Kunst, ein natürlicher Raum, der in einem Vulkantunnel angelegt wurde. Das Werk wurde 1977 fertiggestellt und war Manriques erster größerer Eingriff  in die Landschaft von Lanzarote. Der Raum wird von drei Öffnungen gebildet, durch die man ins Innere gelangt und in dem sich das Restaurant befindet, sowie ein versteckter Eingang zum berühmten Tunnel von La Atlántida; der Jameo Grande, in dem sich das weiße Schwimmbad befindet. Hier gibt es ein kleines Wunder der Natur. Die Krebse - in einem unterirdischen See lebt eine einzigartige Albinokrebsart. Der blinde Krebs wird nur wenige Zentimeter groß und heißt Jameito. Ich hoffe ihr könnt diesen auf den Bildern erkennen. War ziemlich dunkel in der Höhle und groß war der Krebs sowieso nicht. Diese waren unser persönliches Highlight. Klar, das Jameo del Aqua ist auch ein Touri Hotspott, aber wir fanden es trotzdem interessant und die Menschenmenge verlief sich auf dem Areal.

Weiter gings zu der Aussichtsplattform Mirador del Rio - auf dem Weg dorthin kamen wir nochmals an einem Gebilde des Künstlers namens Cesar vorbei - das „Monomento al Campesino, Das 15 Meter hohe Denkmal besteht hauptsächlich aus miteinanderverbundenen Wassertangs aus alten Fischerbooten. (Vielleicht könnt ihr es auf den Bildern finden). Aber jetzt zur Aussicht El Mirador del Rio. Der Aussichtspunkt El Mirador del Rio befindet sich hoch oben auf dem Gebirgszug Famara (500 Meter hoch) über einer Klippe der Festungsanlage Bateria des Rio im Norden von Lanzarote. Von dort hat man einen spektakulären Panoramablick auf den Chinijo-Archipel…. und wer war hier am Werk gewesen? Na klar, Cesar Manrique zusammen mit zwei weitern Architekten hat er diesen Aussichtspunkt geschaffen. Auch der Zugang wird von einer Skulptur von Manrique bewacht, die einen Vogel und einen Fisch darstellt. Sie sind eine Metapher für Wasser und Luft, die Elemente der größten Präsenz in der Umwelt. 


Nachdem wir einen eindrucksvollen Eingang passiert haben, finden wir zwei beeindruckende gewölbte Fenster. Sie sind die Augen des Aussichtspunkts, durch die Manrique einen außergewöhnlichen Panoramablick konzipiert hat. Von hier aus können wir die Hänge des Risco de Famara sehen und dann sehen wir El Río: ein schmaler Meeresstreifen, der dem Aussichtspunkt seinen Namen gibt und Lanzarote von La Graciosa, der achten Kanarischen Insel, trennt. Dahinter sind die Berge Montaña Clara, Roque del Oeste und Alegranza zu sehen, die zusammen mit dem Roque del Este den Chinijo-Archipel bilden, eine kleine Inselgruppe, die wegen ihrer vulkanischen Landschaften und ihres reichhaltigen Meeresschutzgebietes, dass das derzeit das größte in Europa ist, weltweit einzigartig ist. 


Ja, immer wieder findet ihr in unseren Texten den Namen von Cesar Manrique - aber ihr wart ja bereits vorgewarnt. Also, falls ihr mal nach Lanzarote reisen solltet werdet auch ihr an diesem Namen nicht vorbeikommen. Deshalb stellen wir ihn nun ganz knapp vor: César Manrique. Dieser Künstler hat das Bild der Insel maßgeblich geprägt und ist der Schöpfer zahlreicher wichtiger Sehenswürdigkeiten. Er hat zwischen 1919 und 1992 viele Jahre auf Lanzarote gelebt und wurde hier auch geboren. 1992 verstarb er auf seiner geliebten Heimatinsel bei einem tragischen (selbstverschuldeten) Autounfall.


Normalerweis müssten  wir nun alle Manrique Kunstwerke durchhaben…. Puh!!! 😅  Ich glaube ihr habts für diesen Urlaub geschafft, die Geschichtskunde ist beendet!!!! Aber mit der Tour gehts noch ein Stückchen weiter zum Surferparadies nach Coletta de Famara. In den letzten Jahren ist Famara zu einem Hotspot geworden für zahllose Surfer aus aller Welt, die auf der Insel, die auch als das “Hawaii Europas” bekannt ist, auf der Suche nach der besten Welle sind. Ein paar hundert Meter außerhalb des Dorfs ist der wunderschöne Strand “San Juan” jedes Jahr im Oktober im Rahmen der Surf-Weltmeisterschaft Austragungsort für den 6-Star ASP Wettbewerb La Santa Pro. In Famara leben Einheimische und Surfer aus aller Welt in entspannter Atmosphäre zusammen. Hier hatten wir mit viel Wind zu kämpfen und dem Sand des Strandes. Viele Windverwehungen auch auf den Straßen. 


Zwischen diesen Ausflugzielen haben wir noch die Burg Santa Barbara besucht, lag auf dem Weg und wir machten einen kleinen Abstecher. Aber die Geschichtsstunde ist beendet, deshalb googelt selber - falls Interesse besteht. Auch das kleine Örtchen Haria, auch “Tal der 1.000 Palmen” genannt, haben wir besucht. Die fruchtbare Region gehört zu den traditionellen Agrargebieten der Insel und setzt grüne Akzente auf dem sonst so kargen Eiland… und da sich eine sehr treue und aufmerksame Leserin unserer Homepage über fehlende Bäume geäußert hat, fuhren wir diesen Weg doch gerne…!!! Schlusssatz: In Haria verbrachte Cesar Manriqu die letzten Jahre seines Lebens! Genug für heute…! Ihr hört morgen von uns..


09.11.223

Flugzeuge gespottet, Zackenbarsch verspeist, Drohne durch die Luft gejagt und im Pool gechillt 


Die Überschrift sagt schon alles…den mehr gab es heut nicht. Unsere letzten zwei Tage auf der Insel wollen wir etwas ruhiger verbringen. Nach einem gemütlichen Frühstück, (haben wir noch gar nicht geschrieben) welches an die Haustür gebracht wird, machten wir uns an den Flughafen. Natürlich vorher über Google Maps geschaut wo man die beste Sicht auf die Flugzeuge hat… und tatsächlich direkt am Strand Playa Honda. Die Maschinen sind wirklich ganz nah über uns hinweggeflogen. War ein super Erlebnis. So nah waren wir noch nie an einer Start- bzw. Landebahn. 


Danach sind wir nochmal in unsere Lieblingsortschaft El Golfo gefahren, das Fischerdorf. Ja, uns war es nach Fisch. Wir gingen heute in ein anderes Fischlokal namens Costa Azul. Vorweg gabs Garnelen mit Knobi-Olivenöl und Ziegenkäse. Hauptspeise ein großer Zackenbarsch und zum Abschluss wieder den leckeren kanarischen Kaffee.


Auf dem Rückweg fuhren wir nochmal bei den Salzsalinen vorbei und liesen die Drohne steigen, ging beim letzten mal ja nicht wegen des Windes. Nur könnt ihr die Salzbecken von oben sehen. Zudem gibts heut noch ein paar Drohnenbilder von der unser Anlage, den Kamzi Villas. Unser Villa ist die fünfte von links (sucht mal). Der Rest des Tages war Pooltime…..! 

Achja, ihr fragt Euch sicher schon was mit dem Wein ist…. 🤔 Ähm ja, peinlich. Aber wir hatten unsere vorgebuchte private Weintour einfach vergessen. Das sowas passiert, unvorstellbar!!!!! 😩 Aber das Weingut El Grifo war ganz kulant und wir dürfen morgen kommen. Naja, wir haben noch Platz im Koffer und ein paar Kilos frei, dann können wir ja noch eine kleine Auswahl von den Lanzarote Weine mit nach Hause befördern. Schon grass, dass wir gerade den Termin verschwitzt haben. Vorhin hat der Winzer noch ein Mail geschrieben, wir brauchen festes Schuhwerk, Kappe und Sonnenschutz. Eigentlich wollten wir gemütlich den Wein probieren und die Fässer im Weinkeller anschauen. Nun habe ich schon bedenken das ich an jedem Rebstock vorbeilaufen muß. 🤪 Aber das erfährt ihr morgen ganz ausführlich. Lasst Euch überraschen - müssen wir ja auch. 



Faktencheck: Auf der Insel gibt es ein Insekt mit der Bezeichnung Cochinilla, das für die Herstellung von Naturfarben verwendet wird. Der Export der Cochinilla war bis zum Aufkommen synthetischer Farbstoffe der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Insel. Cochinealfarbstoff ist nicht toxisch und wird, obwohl er auf Lanzarote nicht mehr in großem Umfang produziert wird, immer noch in vielen Produkten wie Lippenstift, Süßigkeiten, Zahnpasta und sogar im Campari verwendet!




10.11.2023

Weingut, Vulkan und leider auch schon der Urlaubsausklang


Vor unserem Weingutbesichtigungstermin mussten wir nochmals einen Stopp bei den Salzsalinen einlegen. Wir sollten noch einen Auftrag erfüllen.. !!!! Denn es wurde vom (Schwieger-) Muttchen Evi Lanzarote Salz geordert. „Brauch ich, sowas hat ja net jeder“ war gestern in der WhatsApp zu lesen. 😅 Also gut, machen wir ja gerne. Befehl ausgeführt, Salz bereits im Koffer verstaut und Beweisfoto hochgeladen.


Weiter zum Weingut El Grifo, unseren verpassten Termin nachholen. El Grifo ist das älteste Weingut der Kanarischen Inseln, das fünftälteste in Spanien und das einzige bekannte Weingut, das seit fast 250 Jahren ohne Unterbrechung Wein produziert. Bei der Tour haben wir einiges über die Weinproduktion auf Lanzarote erfahren. Zum Beispiel, dass die Reben von Hand gepflegt und geerntet werden. Die Anbaumethode lässt den maschinellen Prozess nicht zu, da die Reben in tiefen oder flachen Gruben angebaut werden. Zwischen halbmondförmigen Mauern. Zu dem findet die Weinernte bereits im Juli statt – also viel früher als im Rest Europas. Wir liesen noch die Drohe in die Höhe, damit ihr Euch die Anbauart genau ansehen könnt. Sowas hatten wir auch noch nie gesehen. Die Führung ging los zu den Reben, deshalb das feste Schuhwerk... und es gibt dort ein paar Hektar Weinland, wir mussten schon durch einige Felder durch, also zwei. 🤣


Danach bekamen wir noch die Produktion mit den Fässern und Tanks zu sehen, bevor es in die alte und ursprüngliche Winzerei ging, welche 1775 gegründet wurde. Zum Schluß kam dann die Weinprobe dran (also auf das was ich die ganze Zeit gewartet habe). Wir bekamen 6 von den erlesensten Weinen ihres Anbaus zum kosten. Waren gut, aber nicht alle unser Fall. An den Pfälzer Riesling oder dem Elsässer Muscat kommt er halt nicht ran. Und…  das Logo vom Weingut - der Drache - vom Künstler Cesar Manrique entworfen. Er war ein guter Freund von der Familie. Echt, um ihn kommt man auf der ganzen Insel nicht drum rum.. 😅


Nach der Mission Wein sind wir noch in das Naturschutzgebiet Parque Natural de Los Volcanes gefahren, hier kam nochmal die Drohne zum Einsatz und wir flogen über den Vulkan El Cuervo und über das drumrumliegende Lavafeld mit dem Steingeröll. So verbrachten wir unseren letzten Urlaubstag auf Lanzarote… 


Auch wenn Lanzarote rein von der Beschaffenheit gar nicht außergewöhnlich spannend ist (viel Trockenheit und Vulkangestein, so dass theoretisch wenig Abwechslung vorhanden ist), zaubert der Straßenverlauf, die Aussichten und die besondere Faszination dieser überwiegend kargen Vulkanlandschaft immer wieder spektakuläre Kulissen hervor. Bevor wir auf Lanzarote waren, konnten wir uns gar nicht vorstellen, was für ein wunderbares Urlaubsziel diese Insel ist. Nach unserer Reise sind zu großen Fans geworden. 


Wenn wir euch mit unseren Lanzarote Reiseberichten inspirieren und motiviert haben, die Kanareninsel bei deiner nächsten Urlaubsplanung in Betracht zu ziehen, ist der Sinn und Zweck dieser Urlaubsberichte voll erfüllt.  Eine Woche Lanzarote – nicht nur im November – wir können es wirklich empfehlen! Wir genießen nun noch die letzten Stunden und werden morgen um 16 Uhr in den Flieger steigen und Lanzarote good bye sagen…



Faktencheck: Die Rebstöcke aus der Zeit vor der Reblaus Plage sind zwischen 60 und 80 Jahre alt und werden unter einer Schicht Vulkanasche angebaut.


11.11.2023