Die neu erbaute Villa mit beheiztem Pool liegt 4 Minuten vom Strand entfernt und bietet einen Blick auf die Macchia.
Freitag, 11. September 2020
Vive la France, es geht los…!
Das Auto wurde bereits gestern Abend gepackt und steht vollgetankt startklar zu Abfahrt parat. Unser Urlaubs- und Familienmaskottchen „Seal“ (Robbe) hat es sich auch im Auto gemütlich gemacht und so kann die Reise beginnen. Hurra, 14 Tage Korsika liegen vor uns. Ganz wichtig, erst noch ein Abstecher zu unserer Lieblings-bäckerei um die bestellten belegten Baguettes abholen. Für ausreichend Wegproviant muss ja schließlich auch gesorgt sein.
Um kurz nach 9 Uhr fuhren auf die Autobahn und verbrachten die ersten 170 Kilometer auf der mautfreien A35. Was ich lustiges bei der Routenplanung herausgefunden habe: man bezeichnet die A35 auch Autoroute des Cigognes. Auf deutsch, die Autobahn der Störche.Typisch elsässisch. Dann noch eine kurze Strecke auf der A36 bevor es für viele Kilometer auf der A6 an Lyon vorbei geht. Wir fuhren vorbei an Valence, durch schöne Landschaften und erreichten am späten Nachmittag Aix-en-Provence. So kamen wir überpünktlich am Hafen in Toulon an und können unser Bord-gepäck richten. Nur das nötigste darf mit. Gut überlegen, denn während der Überfahrt hat man keine Chance mehr an das Auto zu kommen.
Da unsere Nachtfähre erst um 23 Uhr ablegt wir noch genug Zeit. Die Einschiffung verlief problemlos und stressfrei. Das Corona-Formular abgeben, Fieber messen und wir konnten mit dem Auto in den Bauch der Fähre fahre. Weiter über eine Wendeltreppe hoch zu unserer nächtlichen Unterkunft. Also das heißt wir sind gut in unserer luxuriösen Außenkabine (Späß’le g’macht) angekommen. Immerhin haben wir ein richtig grosses Fenster und kein kleines Bullauge wie vermutet, wobei es im Moment nix zu sehen gibt um diese späte Uhrzeit.
Naja mit ganz viel Fantasie ist es ein kleines bisschen wie Business Class fliegen, anstatt über den Wolken nun über dem Wasser. Die Liegeposition ist auch vorhanden und für den Getränkeausschank
haben wir auch vorgesorgt. Wie bei jeden Urlaubs-beginn darf schließlich der standesgemäße Gin Tonic nicht fehlen. Hm, das Glas denken wir uns mal, dieses mal müssen wir mit einer Dose vorlieb nehmen. Dank der Kühlbox im Auto auch einigermaßen passabel temperiert aufs Schiff bekommen. Gut, die Eiswürfel fehlen, aber ich habe das Telefon vom Bordpersonal noch nicht gefunden, hahahaha!
So, jetzt wisst ihr Bescheid, dass wir gut auf der Korsika Fähre angekommen sind und das es uns sehr gut geht. Nun machen es uns in der kleinen Kajüte (mit Gin Tonic) gemütlich, hoffen auf einen ruhigen Seegang (somit auch ein guter Schlaf) und werden morgen früh gleich aus dem Fenster schauen und hoffentlich die Insel sehen. Ahoi und gute Nacht.
Samstag, 12. September 2020
Huhuu, wir gut auf der Insel angekommen. Die Nacht verlief nicht ganz so ruhig, Regen und Sturmböen waren auf dem Mittelmeer in Aktion, dennoch konnten wir gut bei Seegang schlafen. Um 12 Uhr sind wir im Hafen von Porto Veccio geankert. Es standen uns noch 2,5 Stunden Fahrt zum Ferienhaus bevor, war aber gut zu fahren und wir waren von der schönen Landschaft gleich wieder überwältigt.
Vor der Hausübergabe machten wir erst mal auf Shopping Tour, Einkaufen ist angesagt. Wir fuhren zum nächstgelegenen Carrefour Markt, nur 7 Kilometer vom Ferienhaus entfernt. So wissen wir für die nächsten Tage wo wir unsere Lebensmittel besorgen können. Selbstverständlich darf der korsische Patrimonio Wein in ausreichender Menge nicht fehlen. Auch das Pietra Bier (korsisches Kastanien-Bier) fand noch Platz im überfüllten Einkaufswagen. Zudem mussten noch unbedingt die typisch lokalen korsische Produkte mit, denn die müssen wir auch probieren.
Wir wurden sehr freundlich von Fabiene begrüßt und bekamen eine Führung und eine kurze Erklärung über das Haus. Echt toll, das Haus. Niegelnagelneu und sehr modern eingerichtet. Der Pool erst, mit dem genialen Ausblick (nennt sich InfintyPool, muss bisschen auf dicke Hosen machen, gell Daniel). Obwohl es nicht das Haus unserer ersten Wahl ist, sind wir sehr beeindruckt. Da wir recht kurzfristig mit der Buchung dran waren, sind wir froh dennoch so ein tolles Objekt gefunden zu haben. Hier können wir es auf jeden Fall eine Woche aushalten und werden uns sicher sehr wohl fühlen.
Einkäufe im Kühlschrank und Koffer aufgepackt, das heißt freie Verfügung über den restlichen Tag. Hm, da lassen gute Ideen nicht lange auf sich warten, rein in den Pool und als Accessoires zur Pool-Fotografie noch ein Weinglas am Beckenrand. Sag mal einer wir wären nicht kreativ. Die korsische Salami schaffte es nicht lange zu überleben. Meine Güte ist das Zeugs lecker.
Mal sehen was wir morgen unternehmen..!
Sonntag, 13. September 2020
Heute sind wir ein paar Kilometer an der Küstenstraße entlang gefahren, aber da am Sonntag hier einiges los war, entschieden wir uns für das Hinterland und fuhren ins Prunelli Tal. Die Strassen waren sehr abenteuerlustig, mal standen Kühe am Straßenrand und hinter der nächsten Kurve eine ganze Ziegen-Famile mitten auf der Fahrbahn. Das Gebirge wurde immer rauer und spektakulärer, deshalb musste wir ab und zu ein Fotostopp einlegen. Nach ca. zwei stunden Fahrt kamen wir dann am Lac de Tolla an. Der Stausee wird vom Fluss Prunelli gespeist und befindet sich in 552 m Höhe. Nach dem Spaziergang über die Staumauer kam noch die Drohne zum Einsatz um das ganze aus der Vogelperspektive zu dokumentieren.
Wir fuhren durch einige typisch korsische Bergdörfer welche an den Hängen erbaut sind, deshalb war es eine aufregende Fahrt durch enge Gasse und man meinte das man nach der Kurve in dem Wohnzimmer eines Korsen steht.
Gegen 17 Uhr waren wir wieder im Ferienhaus und gönnten uns eine Abkühlung im Pool. Als Zwischendurch-Snack genehmigten wir uns korsischen Köse, Kräutersalamie und ein gut gekühlter Roséwein, welcher wir am Poolrand angerichtet haben. So kann man es sich echt gut gehen lassen.
Montag, 14. September 2020
Heute morgen zeigte das Thermometer schon über 30 Grad an, deshalb entschlossen wir uns nur einen Halbtagesausflug zu unternehmen. So kamen wir auf die Idee in das nur 40 Kilometer entfernte Tuiccia zu fahren, genau in dieser Ortschaft verbrachten wir vor über 20 Jahren (Boah, hört sich das komisch an, sind wir alt?) schon mal eine Woche Urlaub in der Ferienhaus-Anlage Relaise de Tiuccia. Wir waren neugierig und wollten schauen ob es das noch gibt.... und tatsächlich, die Anlage mit den Ferienhäusern, welche am Hang gebaut sind, gibt es noch. Das Logo am Eingang an der Rezeption ist mittlerweile sehr abgeblasst, aber noch gut leserlich hängt es vor der Rezeption.
Auch die Tankstelle, welche sich neben dem Eingang befindet ist noch allgegenwärtig. Da unsere Tanknadel uns zum Nachfüllen erinnerte, nutzen wir die Gelegenheit um zu tanken und zu schauen ob der damalige dazugehörige Minimarkt auch noch existiert. Tatsächlich, wir fühlten uns wie Anfang dreißig. Alles wie da damals als wir dort unsere Baguettes und sonstige Lebensmittel eingekauft haben.
Danach sind wir noch die paar Kilometer weiter gefahren zu unserem damaligen Strand, der Plage du Liamone. Unsere Befürchtung war, dass dieser Strand nicht mehr so naturbelassen sein würde und irgendwelche Ferienapparments gebaut wurden. Aber nein, genauso wie wir es vor zwei Jahrzehnten verlassen haben lag der sichelförmige Sandstrand noch da, herrlich!!
Auf dem Heimweg noch schnell einkaufen gegangen, denn heute wollen wir Fisch grillen. Bis jetzt sind wir lieber die „Zu-Hause-Esser“. Wegen der angespan-nten Corona-Lage hier auf Korsika sind wir doch lieber etwas vorsichtiger. Auch auf unserer Terrasse mit der Mega-Aussicht lässt sich der Fisch und der Kartoffelsalat samt Korsika Wein genießen.
Dienstag, 15. September 2020
Huhuuu, stellt Euch mal vor was heute wir heute unternommen haben....!!! Kulturtag war angesagt, echt jetzt! 😅 Es ging nach Filitosa, einem kleinem Dorf nördlich des Küstenortes Propriano im Taravo-Tal. Also stellt euch mal ein Tal vor, mit alten Olivenbäumen und Wiesen, umrandet von Bergen. Entlang an einem trockenen, sandigen und unebenen Weg... und dann: Blickt Euch eindringlich eine Steinfigur an, es verzieht keine Miene und ein Dolch ist auch noch zu erkennen. Man nennt die Figur Menhir-Statue. Die ältesten Fundstücke haben achttausend Jahre auf dem Buckel. Deshalb zählt die Ausgrabungsstätte zu den bedeutendsten auf der Insel und wurde zun UNESCO-Weltkulturerbe. Naja, ein paar Figuren waren ja interessant aber aus dem anderem Geröll konnten wir nicht viel erkennen. Da fehlt uns die prähistorische Sichtweise eines Ausgräbers 😳 Deshalb genug von der Vorzeit!
Anschließend musste Kontrastprogramm her, deshalb besuchten wir einen schönen Strand in der Nähe von Porto Pollo und genossen die Ruhe und das Meeresrauschen. Der Rückweg ging durchs Hinterland an dem sich bei jeder Kurve die Landschaft änderte von Gebirge zu grünen Hügeln und nach der nächsten Kurve stand man im dicht bewachsenen Wald.
Gegen 17 Uhr waren wir zurück und liesen den späten nachmittag im Pool ausklingen. Nun planen wir bei einem guten Tropfen korsischen Wein unsere morgigen Unternehmungen. Eine Idee wäre das Hochplateau du Coscione zu besuchen. Da ich immer noch auf der Suche nach dem hier ansässigen Rotmilan bin (Vogel-Fotografie-Challenge mit Marco) hoffe ich hier auf Sichtung des Federviehs.... oder eben eine andere Nebelkrähe 🦅.
Ihr werdet es morgen erfahren wohin es uns verschlagen hat. 😀
Mittwoch, 16. September 2020
Heute sind wir an einen wirklich außergewöhnlichen Ort auf Korsika gefahren, zum Plateau de Coscione. Auf dem Weg dorthin haben wir viele Schweine gesehen, wirklich viele....! Schweine, Überall Schweine! So kommen wir in den Genuss eine der bekanntesten Attraktionen Korsikas zu sehen, die halbwilden Schweine (auf korsisch porcu nusteale)! Herden dieser muskulösen dunkelbraun-gescheckten Tiere tummeln sich immer wieder entlang unserer Strecke. Mehr als einmal müssen wir bremsen, weil eins davon, schon provokant langsam, über die Strasse maschiert. Sogar Muttersauen mit niedlichen Ferkel bekamen wir zu sehen. Ein tolles Erlebniss hatten wir heute mit den Schweinchen. Manche Schweine sind hell, manche eher dunkel, und einige gefleckt. Aber allen ging es gut und sie waren sehr gechillt und nicht aggressiv (guckt das Video an). Während unseres Urlaubs werden wir nur Fleich von diesen Schweinen konsumieren da diese hier in Korsika in Freiheit leben. In einem echten Schlaraffenland gegenüber der vielen Zuchtanlagen.
Nun weiter zum Hochplateu: Die Vegetation auf dem Plateau de Coscione ist einzigartig schön. Das Hochplateau war während der letzten Eiszeit ein Schmelzsee, der sich in den Jahrhunderten darauf mit Torf gefüllt hat. Auf dem dauerfeuchten Untergrund haben sich kleine Inseln aus weichem Gras gebildet, die von kleinen Bächen und Seen, den sogenannten „Pozzi“ umflossen werden. Das fühlt sich an wie eine Mischung aus Golfrasen, Gebirgsbächen und Macchia – ein wenig wie in einer anderen Welt. In den kleinen Bächen sollen – laut Beschilderung – Forellen und Frösche leben und das auf 1500 Metern Höhe. Es hat eine Größe von 70 Quardratkilometern.
Wir spazierten etwas auf der Hochebene umher und waren sehr beeindruckt von der faszinierenden Landschaft. Sogar den Rotmilan bekamen wir zu sehen, war aber für unsere Kameras zu weit weg und viel zu schnell (Habe die Hoffnung auf ein Vogelbild noch nicht so ganz aufgegeben)😅
So, aber jetzt sollten wir uns etwas sputen. Denn der Bavella Pass steht noch auf dem Tagesprogramm. Der Col de Bavella ist ein Gebirgspass im Regionalen Naturpark Korsika. Über ihn führt die D 268 von Sari-Solenzara nach Zonza und weiter nach Sartène. Die Passstraße gilt als eine der landschaftlich schönsten Routen auf der Insel. So fuhren wir auf die 1.218 Meter hoch gelegene Passhöhe. Leider machte uns hier der Wettermann Petrus einen Strich durch die Rechnung. Wie aus dem nichts zogen Wolken auf und die Donnergrollen waren nicht zu überhören. Schade, aber so ist die Natur. Immerhin bekamen wir noch ein paar Bilder vom Bavella-Massiv auf die Fotospeicherkarte, wenn auch nur mit grauen Wolken. Schade, aber ist nicht zu ändern. Deshalb beschlossen wir uns zur Rückfahrt und die Bergpass-Route nicht zu Ende zu fahren. Wären bestimmt gigantische Bilder bei blauen Himmel und Sonnenschein geworden. Aber so ist es nun mal...!
Donnerstag, 17. September 2020
Unser heutiger Tagesausflug ging zu den „roten Felsen“ zwischen der Stadt Porto und dem Dörfchen Piana. Auf Korsika gibt es Orte, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. Nicht umsonst ist die Calanche de Piana zum UNESCO Weltkulturerbe auserkoren worden.
Die steilen Felsformationenaus rotem Granitstein ragen bis zu 300 Meter in die Höhe und bilden beeindruckende Formationen. Die Strasse führt mitten durch die Calanche und klebt an manchen Stellen regelrecht an der Wand. Deshalb waren wir auch im „Stau“ gestanden, da ein Reisebus Probleme mir der Enge der Strasse und den herausragenden Felsen hatte. So nutzen wir die Zeit und liesen die Drohne in die Luft. Die roten Felsen ragen aus dem Meer und man man hinter jeder Kurve etwas Neues endecken. Wir kamen gar nicht mehr dazu unsere Kameras bzw. den OSMO Stick und die Drohne aus der Hand zu legen, so fasziniert waren wir.
Danach ging es weiter in die Hafenstadt Porto, hier durfte die Drohne nochmals in die Höhe steigen und ein paar schöne Luftaufnahmen vom Hafen und den schönen Yachten machen. Wir waren sehr beeindruckt von unserem heutigen Tagesauflug und hoffen ihr könnt es anhand der Bilder etwas nachvollziehen.
Freitag, 18. September 2020
Heute „Faulenzer-Tag“. Nicht viel zu berichten außer vom Pool auf die Liege und das unzählige Male wiederholt 😀. Die Drohne musste noch kurz in die Luft, damit ihr das jetzige Haus noch in voller Größe sehen könnt.
Morgen früh um 11 Uhr gehts weiter zur nächsten Unterkunft, also Button „Saint Florent“ ab morgen drücken. Wir fahren der Länge nach quer über die Insel und durch den Parc Naturel Regional de Corse. Lassen wir uns überraschen was wir alles zu sehen bekommen. Und auf unser neues Ferienhaus sind wir auch gespannt.